Bei der MT Untersuchung des Fußes spielt unter anderem die Untersuchung der Fußwurzeln eine wichtige Rolle. Da diese im Gegensatz zum Talus und Kalkaneus kleiner sind und eng beieinander liegen, fällt es vielen Therapeuten gerade am Anfang schwer diese einzeln korrekt zu palpieren. Für den 10er Test am Fuß als wichtiger Bestandteil der Untersuchung des Fußkomplexes ist dies jedoch die Voraussetzung. Im Folgenden werden die Palpation und Orientierung in diesem Bereich beschrieben. Als Grundlage dafür wurde das Buch von Jutta Hochschild „Strukturen und Funktionen begreifen“ genutzt.
Der 10er Test nach Kaltenborn:
fixiere | bewege | ASTE Therapeut |
Talus | Os naviculare | von lateral |
Os naviculare | Ossa cuneiforme | von lateral |
Os cuneiforme mediale | Metatarsale I. | von lateral |
Os cuneiforme intermedium | Metatarsale II. | von lateral |
Os cuneiforme laterale | Metatarsale III. | von lateral |
Os cuboideum | Metatarsale IV. und V. | von medial |
Os naviculare + Os cuneiforme | Os cuboideum | von medial |
Kalkaneus | Os cuboideum | von medial |
Talus | Kalkaneus | von vorne |
Unterschenkel | Talus | von vorne |
Um den medialen Bereich des Fußes zu palpieren steht der Therapeut von lateral neben dem Patienten. Der deutlichste, am besten zu palpierende Knochenpunkt und somit eine sehr gute Orientierungshilfe ist der Malleolus mediales. Etwa anderthalb Querfinger darunter befindet sich das Sustentaculum tali. An dessen oberen Rand befindet sich der Gelenkspalt zwischen Talus und Kalkaneus. Durch passive Varus und Valgus Bewegungen ist dieser gut zu palpieren, da bei der Valgus Bewegung der Gelenkspalt „aufklafft“.
Wird von dort aus medial weiter nach distal palpiert, ist ein deutlicher Höcker zu spüren. Dies ist die Tuberositas ossis naviculare. Das Os naviculare hat ungefähr die Größe eines Querfingers, d.h. durch mittiges auflegen des Querfingers auf die Tuberositas ossis naviculare, wird dieses palpiert. Um den medialen Bereich des Fußes zu palpieren steht der Therapeut von lateral neben dem Patienten. Der deutlichste, am besten zu palpierende Knochenpunkt und somit eine sehr gute Orientierungshilfe ist der Malleolus mediales. Etwa anderthalb Querfinger darunter befindet sich das Sustentaculum tali. An dessen oberen Rand befindet sich der Gelenkspalt zwischen Talus und Kalkaneus. Durch passive Varus und Valgus Bewegungen ist dieser gut zu palpieren, da bei der Valgus Bewegung der Gelenkspalt „aufklafft“.
Um den Gelenkspalt zum Talus zu finden, wird der Palpationsfinger etwas von der Tuberositas zurück bewegt und durch zusätzliche passive In- und Eversionsbewegungen kann der Gelenkspalt palpiert werden.
Weiter nach distal vom Os naviculare befindet sich der Gelenkspalt zum Os cuneiforme mediale. Dieser schließt sich direkt nach der Tuberositas naviculare an. Als weitere Orientierungshilfe dient von distal kommend die Basis ossis metatarsalis I. Diese ist als deutlicher vorspringender Höcker zu spüren. Somit liegt das Os cuneiforme mediale zwischen diesen beiden vorspringenden, gut zu tastenden Punkten.
Der Gelenkspalt vom Os cuneiforme intermedium zum Metatarsale II. und Os cuneiforme laterale zum Metatarsale III., lässt sich ebenfalls gut von distal über die deutlich spürbaren Höcker der Basen von Metatarsale II. und III. finden. Zusätzlich hilfreich zum Finden des Gelenkspaltes, ist es eine Traktion zw. den Fußwurzeln (Ossa cuneiforme und Cuboid) und den Basen der Metatarsale durchzuführen.
Eine weitere schnelle Orientierungshilfe zum palpieren des medialen Tarsus kann in Dorsalextension des Fußes durchgeführt werden. Dabei hält der Therapeut passiv den Fuß des Patienten mit seiner körperfernen Hand in Dorsalextension. Von der körpernahen Hand des Therapeuten werden der Zeige-, Mittel- und Ringfinger dicht vor der Malleolengabel aufgelegt. Der Ringfinger entspricht dabei dem Taluskopf, der Mittelfinger dem Os naviculare und der Zeigefinger dem Os cuneiforme mediale.
Um den lateralen Mittelfußbereich zu untersuchen, steht der Therapeut von medial. Das Os cuboideum befindet sich proximal der Basen vom Metatarsale VI. und V., wobei das Os metatarsale V. nur zu einem Drittel des Os cuboideums Kontakt hat. Die Basen sind als Höcker wieder gut palpierbar und helfen dabei den Gelenkspalt zum Cuboid zu finden. Eine weitere Hilfe zum Finden des Cuboids ist das direkt aufliegende Sehnengleitlager der kurzen Zehenextensoren, da dieses häufig bläulich schimmert.
Der Gelenkspalt vom Os naviculare und den Os cuneiforme zum Cuboid lässt sich durch Palpation lateral entlang vom Talushals bis zum Gelenkspalt vom Talus zum Naviculare und von dort aus etwas weiter nach lateral und ventral finden.
Für die Untersuchung des Cuboides gegenüber dem Kalkaneus hilft als Orientierung der Sinus tarsi. Der Sinus tarsi ist eine Mulde, welche ventral des Malleolus lateralis und lateral des Talushalses liegt. Kaudal und etwas distal vom Sinus tarsi befindet sich der Gelenkspalt zwischen Kalkaneus und Cuboid.
Um das Gelenkspiel der Fußwurzelknochen für jede Bewegungsrichtung (plantar und dorsal) richtig beurteilen zu können, ist es essenziell immer aus der Mittelposition des Fußes jeweils nach plantar und dorsal zu testen. Dies sind immer zwei separate Bewegungen und werden somit auch einzeln getestet und beurteilt.
Bei den letzten beiden Untersuchungsschritten steht der Therapeut vor dem Fuß des Patienten und führt jeweils eine Traktion nach distal aus. Um den Gelenkspalt des Oberen Sprunggelenkes zu finden, können die Finger von proximal kommend direkt vor die Tibiakante gelegt werden. Führt der Therapeut mit der anderen Hand eine passive Plantarflexion durch, drückt dabei die breite Trochlea des Talus deutlich gegen die Palpationsfinger, während die Trochlea bei Dorsalextension wieder verschwindet. Für den letzten Untersuchungsschritt wird der Talus von ventral fixiert und der Kalkaneus von dorsal umgriffen und im Sinne einer Traktion bewegt.
Literatur
Hochschild J.
Strukturen und Funktionen Begreifen. Band 2: LWS, Becken und Hüftgelenk, Untere Extremität. 3. Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG 2012.