…es geht also wieder einmal um’s sortieren und abchecken – nach einem aktuellen Qualitätsstandard.
Es beginnt mit dem Sammeln der Symptome aus der Anamnese und dem Einordnen in eine Kategorie der bereits genannten häufigsten Kopfschmerzarten.
An der Stelle gilt es schwerwiegende Erkrankungen frühzeitig auszuschließen und Red Flags zu beachten: starker Kopfschmerz mit plötzlichem Beginn; progressive Verschlimmerung der Kopfschmerzen; Kopfschmerz nach Trauma; Beginn der Kopfschmerzen nach dem 50. Lebensjahr; Bewusstseinsveränderung; neurologische Ausfälle; Karzinom in der Vorgeschichte.
Risikofaktoren für Migräne sind: Raucherstatus, geringe körperliche Aktivität, und: Migräne erhöht das Schlaganfallrisiko!
Wie sieht nun die Migräne Therapie aus? oder besser die Prophylaxe? laut Leitlinie der deutschen Gesellschaft für Neurologie gibt es verschiedene Säulen:
Medikamente, Entspannungsverfahren, Schmerzbewältigung, Stressmanagement, diätetische Maßnahmen, Änderung des Lebensstil, Akupunktur und Ausdauersport.
Ausdauertraining: leichtes Intervalltraining (Joggen mit Gehpausen, 3 x wöchentlich 30 Min) reduziert die Attacken um 20% (Darabaneau et al., 2011)
Ist Manuelle Therapie ein effektiver Behandlungsansatz ?
- Massage, Physiotherapie, Entspannungsverfahren und Manipulation sind in der Wirksamkeit vergleichbar mit Topiramat und Propranorol (Chaibi et al., 2011)
- Manipulation kann nicht als effektive Therapieoption bei Migräne empfohlen werden (Posadzki & Ernst, 2011)
- Es besteht ein Zusammenhang zwischen Craniomandibulärer Dysfunktion und Migräne;
Innerhalb der Befundaufnahme liegt der Schwerpunkt für Manualtherapeuten auf:
Funktionsuntersuchung C0 – C3, umgebende Muskulatur und Nervensystem, – mit den entsprechenden Testverfahren.
Diagnose gestellt ? Glückwunsch ! Wenn nicht, – denk dran:
Patienten haben häufig verschiedene Kopfschmerzarten, oder beschreiben eine Veränderung in der Art des Kopfschmerzes. Die Symptome überschneiden sich mitunter, das erschwert die Differenzierung.
Leitlinie: http://www.dgn.org/leitlinien/2298-II-55-2012-therapie-der-migraene