Der Master of Science in Musculoskeletal Physiotherapy kombiniert mit dem OMT-Diplom nach IFOMT-Standard- diese Möglichkeit der Weiterbildung besteht für Physiotherapeuten mit einer abgeschlossenen Weiterbildung in einem international anerkannten Manuelle Therapie-Konzept.
In Zusammenarbeit mit der Donau-Universität Krems und der Physio Austria bietet das Fortbildungszentrum Langenhagen mit dem Standort Hannover für Manualtherapeuten mit zweijähriger Berufserfahrung die Möglichkeit den akademischen Grad, MSc, zu erlangen. Bridging-Kurse ermöglichen es den Teilnehmern die unterschiedliche MT-Konzepte kennenzulernen, sich auszutauschen und auf dieser Basis mit dem Abschluss in Orthopädischer Manuelle Therapie neue Kompetenzen zu erwerben. Das Ziel des Universitätslehrganges ist es, theoretisches und praktisches Wissen der MT und muskuloskeletalen Physiotherapie zu erweitern, zu vertiefen und evidenz-basiert arbeiten zu können, aber wie reagieren die Ärzte auf diese neuen Kompetenzen? Fürchten sie sich vor einer Abwanderung der praktisch arbeitenden Manualtherapeuten in die Lehre wie es in den Pflegeberufen der Fall ist?
Im Mai 2015 hat sich Prof. Dr. med Tempka, Oberärztin und Sektionsleiterin Rehabilitation und physikalische Therapie, am Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie der Charité- Universitätsmedizin Berlin in der Orthopädischen Zeitung zu diesem Thema geäußert und referierte dazu auf dem 8. Endoprothetik Kongress. Sie beobachtet dabei einen positiven Einfluss auf die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Physiotherapeuten und befürwortet die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Methoden. Durch diese Kehrtwende haben sich sowohl Ärzte als auch Physiotherapeuten mit Literatur auseinandergesetzt, die zuvor gar nicht wahrgenommen wurde. Es wurden dahingehend nicht nur Nachbehandlungsschemata optimiert, vielmehr findet nun ein Austausch auf Augenhöhe statt.
Wissenschaftliche Untersuchungen mit anderen Fachabteilungen können durch neu erworbenes Hintergrundwissen nun gemeinsam durchgeführt werden und ermöglichen eine zukünftige Zusammenarbeit.
Ein weiteres Problem bei der Patientenversorgung sieht Prof. Tempka in den starren Vorgaben des Heilmittelkataloges sowie der Ressourcenzuweisung für Physiotherapieverordnungen, die es nicht zulassen Patienten entsprechend ihrer Bedürfnisse und Krankheitsbilder zu behandeln. Nur mittels eingehender Forschung mit eindeutigen wissenschaftlichen Ergebnissen, können der Gemeinsame Bundesausschuss, die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung zum Umdenken und Ändern ihres Heilmittelkataloges gezwungen werden, der in dieser Form nicht ausreichend zielführend ist. Diverse manualtherapeutische Techniken, vor allem das Manuelle Therapie Konzept nach Kaltenborn-Evjenth e.V., warten nur darauf, auf deren Wirksamkeit überprüft zu werden, um das Konzept wissenschaftlich besser zu untermauern und damit auch im Heilmittelkatalog über die `Traktion` hinaus verankert zu werden. Der berufsbegleitende Masterstudiengang in Musculoskeletal Physiotherapy bietet dafür die beste Gelegenheit, denn aus ärztlicher Sicht können Physiotherapeuten sowohl als gute praktisch arbeitende Therapeuten als auch als Wissenschaftler und Organisatoren der Rehabilitation erfolgreich tätig sein.
Sollte der Weg darüberhinaus doch in die Lehre gehen oder eine Führungsverantwortung angestrebt werden, sollte diese auf fundiertem Wissen basieren und geprägt sein von einem Arbeiten mit evidenz-basierten Techniken.
Link zu weiteren Informationen zum Master of Science in Musculoskeletal Physiotherapy und OMT:
http://www.fortbildungszentrum-langenhagen.de/index.php?id=22