Wissenschaftliche Arbeiten und Leitlinien verschiedener Fachgesellschaften weisen immer wieder auf eine bestimmte Therapieoption hin, und die heisst: Ausdauertraining! Der Begriff Droge sei hier im Sinne eines Arzneistoffs oder Medikaments verwendet und tatsaechlich – ein regelmaessig durchgefuehrtes Ausdauertraining ist hochwirksam.
Kardio-respiratorisches Training senkt das Mortalitaetsrisiko (um 12%), reduziert das Kopfschmerzrisiko (um 28%), verbessert Lern- und Gedaechtnisprozesse durch die Vergroesserung des Hippocampus, verbessert signifikant die Gehfaehigkeit von Patienten nach Schlaganfall und… die Liste laesst sich fortsetzen…
In welchen Fachabteilungen wird Ausdauertraining in der Rehabilitation (ambulant oder stationaer) konsequent eingesetzt? Und wie sind konkret die Empfehlungen fuer ein effektives Training?
In der Praevention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen ist Ausdauertraining gut implementiert. Es findet meist mit Monitoring statt, d. h. unter Ueberwachung von Puls oder gar unter Ableitung des EKG. Das Training wird individuell gesteuert, wenn aerztliche Diagnosen und Ergebnisse von Belastungstests vorliegen.
In anderen Fachbereichen wird hauptsaechlich auf der Schaedigungsebene therapiert und doch:
Jeder kann es! Ob gesund oder krank! Ob bei Depression oder chronischem LWS Syndrom, sobald die Akutphase der Erkrankung vorbei ist, kann das Ausdauertraining beginnen.
Nimmt man beispielsweise die Leitlinien der „American Academy of Neurology“ 2014 zur Hand, so erhaelt man konkrete Angaben zur Dosierung des Ausdauertraining fuer die Rehaphase nach ischaemischem Schlaganfall.
Haeufigkeit: 3-5x woechentlich
Intensitaet: 40% – 70% HRreserve
55% – 80% HRmax
Borgskala: 12-14 (von 20)
Dauer: 20 -60 Min
Uebungsform: Walking, Laufen, Fahrradergometer, Arm Ergometer (+Kombination), funktionelle Aktivitten wie Aufstand.
In der Praxis errechnet sich daraus der Trainingspuls oder die aerobe Herzschlagzielzone. Fuer einen 70-jaehrigen Patienten mit einem Ruhepuls von 78/min sind dies 107- 139 Schlaege pro Minute (berechnet nach der Karvonen Formel).
Nach einer akuten Erkrankung bestehen Defizite und Verunsicherung. Durch professionelle Anleitung kann dies ueberwunden werden und –
– was gesund ist, kann auch richtig Spass machen!
Schöner Artikel
Nur das Senken der Mortalität um 12%-sterben tun wir doch alle,oder leben diese 12% dann ewig?
Schönes Wochenende
LG CA