Haeufig stellen Patienten, wenn sie zur Behandlung kommen folgende Frage: Stimmt es das Kinder mit schlechter Haltung oder zu schwachen Rueckenmuskeln reiten sollten? Oder aber sie fragen ob ihre Rueckenschmerzen vom Reiten kommen koennen? Was ist die Antwort auf diese Fragen? Und wie beraten gute Manualtherapeuten Patienten, deren Sport der Reitsport ist? Benoetigen Reiter ein spezifisches Training als Ausgleich? Muessen Manualtherapeuten den Patienten ein Reitverbot bei Rueckenschmerzen aussprechen? Zieht man die Literatur und die zu Verfuegung stehenden Studien hinzu, lassen sich diese Fragen folgendermassen beantworten: Reiter haben nicht zwingend eine bessere Haltung als andere Sportler oder sogar Probanden die keinen Sport betreiben. Rueckenschmerzen entstehen durch schlechtes bzw. falsches Reiten und wenn Reiter keinen Ausgleichssport betreiben. Dabei muss es sich aber nicht um einen speziellen Ausgleichsport fuer Reiter handeln, sondern um ein angepasstes Trainingsprogramm fuer diesen Menschen und dessen Beduerfnisse. Bei bestehenden Rueckenschmerzen haben Ergebnisse aus Studien gezeigt, dass Schrittreiten sich positiv auf diese auswirken. Somit muessen Manaultherapeuten Reitern mit Rueckenschmerzen kein generelles Reitverbot aussprechen, sondern nur solange die Schmerzen bestehen das Schrittreiten empfehlen. Bei der manualtherapeutischen Untersuchung sollte ein besonderes Augenmerk auf Hypermobilitaeten in der LWS, Hypomobilitaeten in der BWS und Dysfunktionen in den OKG und in den Kiefergelenken gelegt werden, da dort haeufiger Stoerungen bei Reitern auftreten. Somit wird klar, dass auch bei Reitsportlern eine individuelle manuelle Untersuchung und Behandlung notwendig ist. Bei Fragen zu Rueckenschmerzen und bei Fragen ob Kinder mit schwachen oder krummen Ruecken reiten sollen, koennen Manaultherapeuten mit diesem Hintergrundwissen adaequate Antworten geben.